St. Albertusheim - Chronik

Am 9. Juli 1933 wurde die Kapelle auf unserem Grundstück in Friedrichshagen vom damaligen Provinzial der Dominikaner P. Laurentius Siemer OP benediziert. Das Grundstück war 1932 vom Verein "Jugendwohl" der sich später in Verein "Albertusheim" umbenannte -erworben worden. Junge, arbeitslose Männer der Gemeinde errichteten Baracken als Unterkunftsräume und bauten eine Kapelle in Fachwerkbauweise. Eine Gruppe junger Mädchen half als freiwilliger Arbeitsdienst mit. 

Von da ab wurde das Grundstück zur Stadtranderholung, als Ferienspielplatz, zu Einkehrtagen oder einfach als Treffpunkt am Wochenende genutzt. "Es soll den Kindern der armen Eltern die Möglichkeit bieten, aus ihren dumpfen und sonnelosen Wohnungen herauszukommen, um sich in frischer, sonniger Luft zu erholen." So schrieb P. Ulrich Kaiser, der damals Kuratus von St. Paulus war, und von dem die Idee zu diesem Erholungsgrundstück im Wald stammte. Wenn man an die engen Wohnverhältnisse und die soziale Not der damaligen Zeit denkt, wird einem bewusst, wie viel Segen von diesem Platz, der unter den Schutz des hl. Albert gestellt war, ausgegangen ist.

In den letzten Kriegsjahren wurden dort dienstverpflichtete Ausländer untergebracht, die in Fabriken in Köpenick arbeiteten. Nach dem Krieg wurde ein Pflegeheim in den Räumen eingerichtet, dass später noch auf die benachbarte Ravensteiner Mühle ausgedehnt wurde. Zuerst konnte es auch noch zur Kindererholung genutzt werden. So fuhr Ende der 40er Jahre der Kindergarten des Elisabethstiftes mit einer Straßenbahn im Sommer 2 Wochen lang täglich von Moabit bis Friedrichshagen zur Stadtranderholung!

Durch die politischen Verhältnisse wurde es bald für Westberliner nicht mehr möglich, sich dort frei zu bewegen, weil das Grundstück direkt an der Stadtgrenze liegt. Bis zum Bau der Mauer aber fuhren jeden Mittwoch und Sonntag ein Pater und eine Katechetin hinaus für die hl. Messe und Religionsunterricht. Auch danach brach die Verbindung nicht ab. Dem Pflegeheim und den Besuchern der Kapelle konnte manche Hilfe durch Pakete und Besuche gegeben werden.

Nach der Wende konnten wir wieder die Verantwortung für  das Grundstück übernehmen, aber es dauerte einige Jahre, bis wir die Bauhütte, die die Diözese dort untergebracht hatte, auf einen Randstreifen, den wir ihr verkauften, zurückdrängen konnten. 1998 war endlich ein Bettenhaus eingerichtet, so dass das Grundstück nun wieder vor allem für Kinder- und Jugenderholung genutzt werden konnte. Inzwischen ist auch auf dem Gelände vieles wieder verbessert, Sportmöglichkeiten sind geschaffen worden. Die Kapelle ist neu gestaltet und aufgefrischt. Es bleibt allerdings auch noch viel zu tun! Wir können Helfer gebrauchen! 

P. Burkard M. Runne OP - Vorstandsmitglied des Albertusheim e.V.